Der Cheesecake vs. dem deutschen Käsekuchen
Der Unterschied ist eigentlich ziemlich einfach erklärt. Der amerikanische Käsekuchen wird statt mit Quark mit Frischkäse gebacken (hier auch überall unter dem Markennamen Philadelpia bekannt). In USA ist Quark gar nicht so verbreitet / bekannt, einige gut sortierte Läden führen ihn, aber fragt man einen Amerikaner nach „Quark“ versteht der erst mal Bahnhof.
Der New York Cheesecake sticht hervor
Neben den vielen anderen Creamcheese Varianten ist der New York Cheesecake sicher der bekannteste. Weltweit bekommt man ihn bei zum Beispiel bei Starbucks und ist dort sicherlich auch ein Bestseller!
Cremig, aber frisch und fruchtig
…Und gehaltvoll, das sollte man nicht verheimlichen! Dieser Kuchen passt in kein Diätkonzept 🙂 Trotzdem, hin und wieder, wenn uns das Fernweg nach USA packt, dann backe ich für meinen Schatz und mich als ein „special treat“ einen Cheesecake. Wenn wir keine Gäste haben, dann backe ich immer in der kleinen Form und halbiere den Teig. Das funktioniert sehr gut!
Die Zubereitung gibt Muskelkater
Ich habe gelernt, den Cheesecake rührt man mit einem Teigschaber, maximal mit einer großen Gabel. Nicht mit einem Schneebesen und nicht mit einem Mixer. Dann würde sich zu viel Luft untermischen. Also Ärmel hoch krempeln und ran an die Schüssel.
Zutatenliste
Für den Boden:
- 200 gr Butter- oder Haferkekse
- 80 gr geschmolzene Butter
- 2 TL Zucker
- 30 gr gemahlene Mandeln
- ein Tropfen Bittermandelaroma
Für die CreamCheesefüllung:
- 900 gr Philadelphia (ich nehme immer 2/3 Doppelrahm und 1/3 light)
- 125 gr Zucker
- 3 TL Mehl
- 1 Pack Vanillearoma
- 4 Eier
- 125 gr geschmolzene weiße Schokolade
Für die Fruchtfüllung:
- Einige Löffel Himbeer-Samtmarmelade (die ohne Kerne)
Für den Guss:
- 125 gr weiße Schokolade
- 200 ml Sahne
- Vanillearoma
Für die Himbeersoße:
- 1 Pack gefrorene Himbeeren
- 1-2 EL Puderzucker
Zubereitung
Bereitet eine Springform vor, über den Boden am besten Backpapier spannen, den Rand ganz leicht fetten.
Der Boden ist einfach und schnell gemacht. Die Kekse zerkleinert ihr in feine Stückchen und Brösel. Am Besten mit der allseits beliebten „Hau drauf“-Methode. Muss gar nicht so superfein zerkleinert sein, es schadet nicht, wenn da noch größere Stückchen dabei sind. Dann vermengt ihr Kekse, Mandeln, Zucker, Butter und Aroma – dabei sieht das alles recht trocken aus, eher wie grobe Streusel. Das ist vollkommen OK. Dann gebt ihr die Krümelmischung in die Springform auf den Boden und drückt sie schön gleichmäßig fest. Das könnt ihr mit einem Löffel machen, ich habe einen sehr flexiblen Teigschaber, der gute Dienste tut. Auch hier – muss nicht bombenfest sein. Die Springform stelle ich in den Kühlschrank, während ich die Füllung mache.
Den Backofen auf 175° Celsius vorheizen.
Für die Füllung schmelzt ihr am Besten zuerst die Schokolade. Die muss dann ein bisschen runterkühlen. In der Zwischenzeit könnt ihr schon mal Frischkäse, Zucker und Mehl zusammen rühren.
Einen ordentlichen Löffel der Frischkäsemischung aus der Schüssel nehmen und mit der abgekühlten aber noch flüssigen Schokolade vermischen. So wird die Temperatur der Schokolade dem der übrigen Mischung angepasst und alles kann sich zu einer gleichmäßigen Masse verbinden.
Den Schoko-FrischkäseMix könnt ihr nun vorsichtig unter den Rest des Frischkäsemischung rühren. Nun nach und nach die Eier und das Vanillearoma einrühren.
Die Hälfte des Teigs nun auf den vorbereiten Boden geben. Dann die cremig gerührte Marmelade auf dem Teig verteilen, muss gar nicht so gleichmäßig sein. Das ergibt ein hübsches Muster. Dann den Rest des Teigs drauf verteilen und glatt streichen.
Den Kuchen nun für ca 50-60 Minuten Backen. Hier entscheidet die Optik. Die Oberfläche sollte sich ganz leicht bräunen. Keine Sorge, wenn die Konsistenz erst mal noch ziemlich wabbelig erscheint – der Kuchen stockt beim Auskühlen. Für die kleine 1/2 Springform brauche ich 35-40 Minuten und wenn ich Muffins aus dem Teig mache, dann ca 25 Minuten im Backofen.
WICHTIG! Ofen ausmachen – und den Kuchen NICHT sofort aus dem Ofen nehmen. Dann reißt die Oberfläche. Hier habe ich die Ofenklappe einfach nur aufgeklappt stehen lassen, quasi die erste Stufe „eingerastet“… selbst das war schon zu weit. Ich erinnere mich, das ich früher einfach einen Topflappen gerollt habe und den in die Ofentür geklemmt habe und so den Kuchen gaaanz langsam an die Umgebungstemperatur zu „gewöhnen“. Nach einer Weile könnt ihr ihn dann aus dem Ofen nehmen, weiter auskühlen lassen und dann für ein paar Stunden im Kühlschrank verschwinden lassen.
Nach einigen Stunden könnt ihr den Guss vorbereiten. Dafür lasst ihr die Sahne aufkochen, kurz köcheln lassen, vom Herd nehmen und dann die klein geschnittene weiße Schoki drin schmelzen. Dabei immer schön rühren. Mit Vanille verfeineren und etwas abkühlen lassen. Keine Sorge, der Guss bleibt erst recht flüssig, das ist normal. Sobald er allerdings etwas cremiger ist und nicht mehr superflüssig könnt ihr ihn mit einem Löffel auf dem Kuchen verteilen. Damit könnt ihr auch entstandene Risse kaschieren, wie ihr auf meinem Bild seht. Und nun wieder ein paar Stunden zum Kühlen in den Kühlschrank. Dabei wird der Guss ganz fest.
Kurz vorm Servieren die Himbeersoße zubereiten. Dafür einfach die gefrorenen Himbeeren in der Microwelle heiß machen. Mit einigen Löffeln Puderzucker vermischen und mit dem Pürierstab bearbeiten. Die Kerne mit einem feinen Sieb herausfiltern.
Die Himbeersoße über dem New York Cheesecake verteilen und den Gästen oder dem Liebsten kredenzen… Enjoy…
Für diesen Kuchen schmeißen wir alle guten Vorsätze über Bord, morgen ist schließlich auch noch ein Tag 🙂
Habt ihr auch so einen Kuchen, der Sünde pur ist, aber jeden Bissen wert?!? Schreib mir doch mal in den Kommentaren, was das für ein Kuchen ist!
Viele liebe Grüße,
Hmmm herrlich, ich liebe ja Käsekuchen 😉 egal in welcher Variante!
LG Tanja
Erst einmal vielen Dank, dass du deine Erfahrung mit mir teilst! Wenn ich das jetzt von dir so höre, bekomme ich wieder Lust wegzugehen. Wenn ich meinen Freund auch erst 2 Wochen kennen würde, würde es mir wahrscheinlich auch etwas leichter fallen, auch wenn man da ja total verliebt ist. Aber nach fast 2 Jahren ist es für mich nicht so einfach. Da er bald mit seinem Studium fertig ist, wird wohl die Lösung sein, dass wir dann zusammen irgendwo hingehen. Mal schauen, wie sich alles noch entwickeln wird 🙂
PS.: Der Cheesecake sieht ja mal göttlich aus!
Liebste Grüße, Sophie
Der Kuchen sieht mega lecker aus. Ich werde ihn diese Woche direkt zu meinem Geburtstag backen. Vielen Dank!
Zum Geburtstag macht der bestimmt was her… sieht bestimmt toll aus mit Kerzen! Ich wünsche gutes Gelingen!
Viele liebe Grüße,
Liz
Hallo Liz,
das Rezept an sich ist schon gut… Der Boden ist etwas ueberfrachtet… Dann – der Frischkaese muss unbedingt Raumtemperatur haben, sonst laesst er sich sehr schlecht cremig ruehren… Backpapier auf dem Springformboden – ja, aber… Es ist schon eine gute Idee aber manchmal weicht das Backpapier auf und man bekommt den Boden schlecht geloest (in einem Stueck), wenn man den Cheesecake in Stuecke schneidet. Die Kekse lassen sich besser mit einem Nudelholz oder einer Flasche zerkruemeln oder besser zerrollen…. man muss also nicht die Kekse „hauen“… Die Fuellung kann man ohne Weiteres mit einem Handmixer verruehren (spart Muskelkraft), nur nicht zu lange, sonst bekommt man wirklich zu viel Luft in die Fuellung und der Cheesecake kann reissen. Darum ist es so wichtig, dass der Frischkaese Raumtemperatur hat, dann ist er richtig schnell verruehrt und es gibt keine Lufteinschluesse.
Loecher im Boden vermeidet man, indem man die Fuellung ueber einen Loeffelruecken auf den Boden giesst….
Bei den Himbeeren on top wuerde ich immer noch ein paar zuruecklassen und sie im Ganzen als Deko auf den Cheesecake geben… so wie auch auf dem ersten Foto zu sehen.
Dann noch etwas zu deiner Erwaehnung ueber den Unterschied deutscher Kaesekuchen mit Quark und American Cheesecake mit Frischkaese: Hier in den USA ist der Quark tatsaechlich nicht bekannt, so kann man das sagen. Kein einziges Rezept ist hier mit Quark, egal, was man nimmt. Natuerlich verhaelt es sich so auch beim Cheesecake. Quark ist bei Deutschen hier in den USA bekannt, ja. Aber man kann ihn beileibe nicht ueberall kaufen. In Washington State maybe und auch hier im Osten (aus Vermont) kann man ihn wohl in einigen Laeden kaufen. Hier in Pittsburgh, PA, war es auch einmal so, aber seit einigen Jahren auch nicht mehr. In Cleveland, Ohio, konnte man ihn in einem Laden, der vorwiegend deutsche Produkte verkaufte, auch bekommen. Ob das Heute noch so ist, weiss ich leider nicht. Wenn man einen Amerikaner – und hier ja wohl vorwiegend Amerikanerinnen – fragt, ob er/sie weiss, was Quark ist, erntet man nur verstaendnislose Blicke und bekommt die Frage gestellt: What’s that? Never heard of it….
Wenn ich einmal deutschen Kaesekuchen backen will, greife ich zum Substitut – das ist fuer mich griechischer Joghurt von Fage mit Namen Total. Dieser schmeckt sogar noch besser als deutscher Quark und hat eine echt Superkonsistenz. Ist auch nicht sauer im Nachgeschmack, wie es bei vielen griechischen Joghurts zu finden ist.
Ich hoffe, ich konnte mit diesen Tipps und Tricks etwas behilflich sein…
Wenn du noch Fragen hast, nur zu, immer gern….
Gruessle aus den USA, Susan
P.S. Wenn du Rezepte fuer American Cheesecakes haben moechtest, bitte, gib mir kurz Bescheid, ich gebe sie dir gerne…
Wow, vielen Dank für die tollen Tipps! Also das mit dem Mixer werde ich sicher umsetzten. Beim Frosting achte ich immer auf die Temperatur der Zutaten, bei diesem Kuchen ist es mir bisher nicht als relevant vorgekommen. Was das Backpapier betrifft – bisher hat sich jeder Kuchen Problemlos gelöst, der Boden wird schön fest und kann auch auf einen anderen Boden gehoben werden. Ich habe in Oregon gelebt, dort gab es in einem Safeway sogar eine Deutsche Ecke mit „Quark“. Aber ich war wohl die Einzige, die den gekauft hat 🙂 Der Tipp mit dem Griechischen Joghurt als Ersatz ist super – den Total Joghurt gibt es auch hier in DE.
Viele liebe Grüße (und vielleicht komme ich noch mal auf die weiteren Rezepte zurück)
Liz
Hi Liz,
bitte, bitte, immer so gern…. das dachte ich mir mit Oregon (liegt ja neben Washington State) und Quark… es sind ja viele, viele Deutsche dort ansaessig…..
Ja, die Raumtemperatur beim Frischkaese ist insofern wichtig – er laesst sich dann ohne diese feinen Kluempchen ruehren und man muss dann nicht so lange ruehren, dass er sich mit allen anderen Zutaten gut verbindet.. und nicht so lange ruehren bedeutet – weniger Luft in der Fuellung…
Und ja, ich bin happy to share my recipes with you…. Also, wann immer du moechtest…..
Bis denne!
Liebe Gruesse, Susan
ach ja, noch vergessen – ich habe dir auf der FB Seite von Chefkoch schon einige Rezepte fuer andere Chesecakes gegeben….. du hattest ja diesen Cheesecake dort unter Beitraege auf dieser Seite eingestellt…. du hast mir ja auch dort schon geantwortet… also, das bin ich….. Liebe Gruesse!!